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Re: Meinungen zu Maemo5 und N900


Hallo,

Am 05.11.2009 um 16:31 Uhr schrieb Alexander Holler <holler@xxxxxxxxxxxxx>:
> Am 03.11.2009 20:01, schrieb Markus Hochholdinger:
> > sehr gespannt bin ich auf das neue Nokia Smartphone N900. Dieses wird mit
> > dem Betriebssystem Maemo5 (http://maemo.org/) ausgeliefert.
> Also ich hab ein N770, bei Nokia ist das Linux ein richtiges Linux
> (zumindest beim N770, das hat aber keine Telefoniefunktionen, da musste
> auf kein Carrier Ruecksicht genommen werden).

wenn ich es richtig verstehe ist das N900 aus Sicht von Nokia dieselbe Basis 
wie die N770, N810, .. Tablet-PCs. Blos dass das N900 auch telefonieren kann.


> Allerdings wuerde ich das N770 z.B. nicht weiterempfehlen. Ein Linux auf
> so einem Teil ist zwar ganz nett, aber man hat in der Regel nicht die
> Lust Programme selbst zu schreiben, d.h. man will das ganze
> nutzbringende Zeug, was man alltaeglich braucht, gebrauchsfertig haben.

Soweit ich es ueberblick ist die Softwareausstattung die mitkommt sehr ueppig:
Maemo Browser
Mobiltelefon
Conversations (SMS, Internet Messaging)
Kontakte
Kamera
Nokia Photos
Media-Player
E-Mail
Kalender
Ovi Karten 3.0
Uhr
Notizen
Taschenrechner
Adobe Reader
Datei-Manager
Unterstuetzung fuer Newsfeeds (RSS)
Zeichenprogramm
Spiele
Unterstuetzung fuer Mini-Programme (Widgets)
Programm-Manager fuer Downloads


> Beim N770 ist z.B. das E-Mail-Programm fuer mich voellig unbrauchbar, es
> kann nicht mit IMAP-Unterordner umgehen. Alternativen fuer einen solch
> kleinen Bildschirm gabs keine (Thunderbird macht da nicht wirklich
> Sinn). Man sollte sich die Funktionen der Software also dringend vorher
> genau anschauen (hab ich beim N770 nicht gemacht, da ich es relativ
> guenstig als Entwicklerversion bekommen habe).

Ja, so ist es wohl. Auch wenn man quasi jedes beliebige Linux Programm darauf 
laufen lassen kann ist die Frage ob es ueberhaupt brauchbar ist wegen des 
kleinen Displays und der Fingerbedienung. Ist natuerlich die Frage inwieweit 
man das N900 auch brauchbar mit einem Stift bedienen kann? Immerhin hat es 
einen resistiven Touchscreen, so dass eine Stiftbedienung moeglich ist. Dies 
ist sogar explizit in der Produktbeschreibung bei Nokia angegeben: "Optionale 
Stifteingabe".


> Andere Sachen auf die man achten muss ist z.B. die Synchronisation von
> Kontakten und Termine (nie getestet, da ohne E-Mail ich auch sonstiges
> nicht brauchte).

Da hast Du vollkommen Recht. Hier bin ich uebrigens damals positiv von Nokia 
ueberrascht gewesen als ich mir das 9300i zugelegt habe. Dieses (alte) Handy 
kann SyncML und das sogar ueber IP!


> Bzgl. Android hab ich z.B. gerades schlechtes gelesen:
> http://www.linux-magazin.de/Online-Artikel/HTC-Hero-Android-Handy-mit-Googl
>e-Connection

Ich frage mich, gibt es auch solche negativen Testberichte ueber Maemo? Ich 
habe bisher nur Gutes ueber Maemo gelesen! Soweit ich Maemo verstehe ist es 
aus Entwickler- und Anwendersicht ein richtig offenes System.


> Ein paar Slides lassen auch nicht gerade vermuten, dass die Innereien von
> Android was tolles sind:
> http://tree.celinuxforum.org/CelfPubWiki/ELCEurope2009Presentations?action=
>AttachFile&do=get&target=Mythbusters_Android.pdf

Kann man das noch GNU/Linux nennen? Das sieht bei Maemo ja viel besser aus! 
Maemo ist auf Debian basierend. Man kann sogar in einer chroot ein ganz 
normales Debian einrichten! OK, der Kernel fuer das N900 wird bestimmt auch 
angepasst sein und das X11 ist bestimmt auch extra fuer das N900 "optimiert".


> Zusammenfassend muss ich sagen, dass ein Linux eigentlich eher nette
> Zugabe ist, als ein Muss. Es ist zwar ganz nett, wenn man mal ein nmap

OK, das ist wohl eher die Glaubensfrage ;-)


> starten kann, wirkliches Arbeiten ist durch die kleine Schirme aber eh
> nicht moeglich. Tippen ist auch fast immer eine Qual und im Endeffekt
> benutzt man dann das Linux auf solch einem Geraet per ssh von einem
> richtigen Rechner aus, d.h. man kanns eigentlich gleich bleiben lassen.

Hm, also ich habe bisher folgende Evolution mitgemacht:
* Mit einem Psion Series 5 ueber Infrarot oder seriellem Kabel mit Hilfe eines
  Nokia 6210 ins Internet. Damit dann mittels telnet, spaeter auch ssh (es gab
  lange Zeit keinen ordentlichen ssh-Client!), auf die Server. Das muss so um
  2000 rum gewesen sein.
  Eigentlich dachte ich den Psion immer dabei haben zu koennen. Aber er war
  einfach ein Tick zu gross als dass man diesen in jede Jackentasche problemlos
  haette reinbekommen koennen. Und somit blieb der Psion doch oefters zu Hause
  als gedacht. Zu dieser Zeit hatte ich kein Notebook, aber den Psion habe ich
  ungefaehr so oft mitgenommen wie ein Notebook.
* Erstes Notebook war ein 12" iBook der zweiten Generation. Dieses habe ich
  dann mittels USB-Seriell-Adapter mit dem Handy verbunden um unterwegs ins
  Internet zu kommen. Das Notebook hatte ich nur unwesentlich weniger dabei
  wie den Psion. Aber so immer dabei war es halt nicht. Das war wohl so um
  2002 rum.
* Als wirklich mobilen Ersatz habe ich mir dann das Nokia 9300i zugelegt als
  dieses raus kam. Das war eigentlich das erste Geraet das die Erwartung "Immer
  dabei!" erfuellt hatt. Wichtig war mir eigentlich eine halbwegs vollwertige
  Tastatur. Das bloede am 9300i ist, dass man effizient eigentlich nur ueber
  WLAN arbeiten kann. Mobilfunk-Verbindungen sind einfach zu lahm und man muss
  sich dreimal ueberlegen was fuer einen Befehl man eingibt. Froh bin ich
  trotzdem im Notfall auch ueber GPRS ins Internet zu kommen, was ich auch
  wirklich nutze. Dafuer kann das Notebook einfach oefters zu Hause bleiben. Ein
  Nachteil hat das 9300i noch aus meiner Sicht noch, es ist auch vom System
  her einfach langsam. Den Programmen kann man teilweise beim Fenster aufbauen
  zuschauen.
  Achja: Am tollsten fand ich ja damals auf dem 9300i (vor dem Kauf) den
  vollwertigen Webbrowser! Genutzt habe ich diesen so gut wie nie weil dieser
  einfach nicht gut zu bedienen ist.


> Ich hab mein mobiles tragbares Linux in Form eines Netbook gefunden.
> Alles andere tragbare kleineres wird wohl nie eine richtige Alternative
> sein.

Fuer mich schon, siehe oben. Fuer mich muss es ein Geraet sein das man immer in 
der Hosen- oder Jacken-Tasche dabei hat aber trotzdem eine (halbwegs) 
vollwertige Tastatur mitbringt. Die Netbook-Groesse, wo ich auch den Psion dazu 
zaehle, hat es bei mir einfach nicht gebracht.
Der ganze neue Schnickschnack ist bestimmt auch nett und ich weiss jetzt noch 
nicht ob ich da alles benoetigen wuerde. Aber meine Grundbeduerfnisse waeren 
damit gedeckt.
Und wenn ich damit auch ein Geraet habe wo Linux darauf laeuft und ich root 
darauf bin, dann ist meine Open Source Seele gluecklich :-)


-- 
Gruss
                                                          \|/
       eMHa                                              (o o)
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 Markus Hochholdinger
 e-mail  mailto:Markus@xxxxxxxxxxxxxxxxx             .oooO
 www     http://www.hochholdinger.net                (   )   Oooo.
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Ich will die Welt veraendern,                           \_)    ) /
aber Gott gibt mir den Quelltext nicht!                      (_/



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