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Re: KVM im Test


Hi,

Am 25.03.2010 um 18:28 Uhr schrieb Alexander Holler <holler@xxxxxxxxxxxxx>:
> Am 25.03.2010 15:59, schrieb Markus Hochholdinger:
[..]
> > Wenn man einen KVM-Gast betreibt sollte man aufjedenfall die
> > virtio-Treiber fuer Festplatten und Netzwerkkarten in den Gaesten
> > verwenden, ansonsten ist die Performance natuerlich sehr schlecht und
> > quasi gleichlangsam wie mit dem reinen qemu (ohne Kernel-Modul).
> Das stimmt nicht. Ein qemu ohne Kernel-Modul emuliert alles in Software,
> das ist schon ein gewaltiger Unterschied zur Emulation mit Kernel-Modul,
> auch wenn man keine virtio-Treiber benutzt.

stimmt, ich habe mich hier ungluecklich ausgedrueckt. Ich habe mich im 
speziellen auf die virtuellen Festplatten und Netzwerkkarten beziehen wollen. 
Soweit ich weiss sind dieselben Codeteile fuer den virtuellen IDE-Controller 
und die virtuellen Netzwerkkarten in qemu und in qemu-kvm.

Wenn man es genau nimmt, gibt es qemu damit momentan in 3 Bauarten:
1. Als reiner Emulator der ueberall laeuft und alles ;-) emulieren kann.
2. Als Emulator auf derselben Architektur mit Kernel-Modul kqemu wobei das
   meiste an CPU-Befehlen einfach durchgereicht wird.
3. Als KVM, qemu liefert dabei eigentlich nurnoch die virtuelle Hardware drum
   rum (BIOS, IDE-Controller, Netzwerkkarte), CPU und Speicher verwaltet dabei
   KVM.


> Nebenbei ist dir anscheinend entgangen, dass es fuer ein 64bittiges
> Windows keine (vor-)signierten kvm-virtio-treiber gibt. Sprich, man darf
> waehlen ob man ein 32bittiges Windows benutzt (mit allen Nachteilen bei
> mehr als 3 GB Speicher), man lebt ohne virtio-Treiber, man nutzt das
> 64bittige Windows im Testmodus, oder man findet jemand der einem die
> Treiber signiert.

Hehe, nein :-D ist mir nicht entgangen. Den neuesten Windows Server, 
namentlich Windows Server 2008 R2, gibt es nurnoch in 64-Bit. Damit muss man 
sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Mit ca. 8 Befehlen kann man sich 
einen Treiber selbst signieren und das selbst signierte Zertifikat einbinden, 
so dass Windows ohne murren damit startet. Leider ist das in den 
Dokumentationen von 50 Seiten und mehr beschrieben, weshalb das die wenigsten 
wirklich machen.
Wenn man RHEL einsetzt bekommt man von RedHat aus dem RHN korrekt signierte 
Windows Treiber.


> > Zur Verwaltung der KVM-Gaeste habe ich libvirt verwendet. Es gibt ein
> > grafisches Frontend, virt-manager, aber das ist aus meiner Sicht maximal
> > zum "Kucken" und "Schieben" tauglich. Beim Erstellen eines neuen Gastes
> > mit virt-manager ist z.B. per Default eine virtuelle Soundkarte dabei und
> > die Festplatten werden MIT caching angesprochen.
> Der virt-manager ist ja recht neu, da hat sich in den letzten Monaten
> extrem viel getan. Also Soundkarte einfach aus der Konfiguration
> rauswerfen ist ja z.B. ueberhaupt kein Problem, das ging aber auch schon

Ja, da gebe ich Dir vollkommen Rechte. Ich finde das Tool auch echt toll. 
Allerdings verleitet das den unachtsamen Admin zu Fehlern. Aber Zukunft hat 
das Tool.


> mit aelteren Versionen. Was du mit dem caching (in Bezug zu
> KVM/virt-manager) meinst ist mir nicht klar.

Festplatten werden per default mit einem Caching angesprochen, um das 
abzuschalten muss man "<driver name='qemu' cache='none'/>" in der 
Konfiguration eintragen.
Zum einen ist das Caching unnoetig, da der Gast in der Regel selbst einen Cache 
verwendet. Man haette also dieselben Daten mehrmals im Speicher, einmal im 
Gast und einmal auf dem Host. Zum anderen kann dir das Querschlagen wenn Du 
Live-Migration betreibst. Es ist zwar eher theoretisch, aber moeglich.


> > groesster Test waren 64 laufende domUs auf einer, nicht dieser, Hardware.).
> > Bei KVM habe ich schon bei ca. 8 gleichzeitig laufenden Gaesten einen sehr
> > starken Einbruch bemerkt (OK, die darunter liegende Hardware ist schon
> > etwas aelter).
> Hmm, bei HW hat sich in Sachen Virtualisierung ja auch einiges getan.
> Neuere Prozessoren unterstuetzen da den Kernel bzw. KVM sehr viel mehr.
> D.h. hier Vergleiche bei so unterschiedlicher HW anzustellen macht
> meiner Meinung nach nicht sonderlich viel Sinn. Da passt dann wohl eher
> das Modewort "gefuehlt". ;)

Ja, das ist schon moeglich. Meine Ueberlegung war dass ich auf aelterer Hardware 
besser ueberhaupt Unterschiede feststellen kann.


> Ansonsten danke fuer die Zusammenfassung.
> Fuer KVM-Test kann ich uebrigens Fedora sehr empfehlen. KVM wird ja z.Z.
> wohl groesstenteils von Red Hat vorangetrieben und bei Fedora kommt man da
> zumindest in Sachen virt-manager immer in den Genuss einer sehr
> aktuellen Version.

Gut zu wissen.


-- 
Gruss
                                                          \|/
       eMHa                                              (o o)
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 Markus Hochholdinger
 e-mail  mailto:Markus@xxxxxxxxxxxxxxxxx             .oooO
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Ich will die Welt veraendern,                           \_)    ) /
aber Gott gibt mir den Quelltext nicht!                      (_/



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