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Re: ReiserFS v3 versus ext3


Tach,

Werner Holtfreter wrote:
> Hallo,
> 
> Marc Haber schrieb kuerzlich:
> 
> | Ich mag jetzt nicht wie ueblich ueber Reiserfs laestern

Da kann ich mich nicht zurueckhalten. ;)

> Warum laestern? Ich nutze es schon seit Jahren sorgenfrei. Mir 
> gefaellt daran, dass ich mir keine Gedanken um die richtige Zahl der 
> Inodes machen muss. Ich koennte mir vorstellen, dass bei meinen rund 
> 10.000 Mails im maildir-Verzeichnissen mit ext2 oder 3 schon 
> etwas "Luft" mit verpackt wuerde (oder eben viele Inodes zu 
> speichern waeren).
> 
> Ob es auch schneller ist, wenn massenhaft Dateien zu loeschen sind 
> (bei mir taeglich ein Hardlink-Backup von /home) habe ich nicht 
> getestet.

Wer "Reiswolf-FS" nutzt ist selbst schuld. Ich selbst habe das entgueltig 
in die Tonne geworfen, als mir eine defekte Partition (SCSI-Platte 
meldete einen Fehler) einen kompletten Rechner blockiert hat (das war 
vor ca. 10a). Ich hatte das damals durchdebuggt und einen Bericht an den 
Hans Reiser geschickt, als Antwort kam nur, dass man sich nicht auch noch 
um defekte Platten kuemmern kann. Anzumerken ist, dass das System nicht 
stehenblieb, weil es etwas lebenswichtiges nicht mehr fand, es blieb 
einfach stehen, weil reiserfs meinte, so auf eine Fehlernachricht einer 
Platte reagieren zu muessen. Meiner Meinung nach voellig undiskutabel, 
Platten koennen immer ausfallen, und die richtige Fehlerbehandlung ist, 
dass man einen Fehler an das System zurueckliefert, und dieses dann weiter 
entscheidet, was es unternimmt.

Ganz abgesehen davon, hatte ich auch vor diesem Defekt schoen oefters das 
Problem, das reiserfs nach einem "unsauberem" Herunterfahren (Strom weg 
oder was auch immer), einfach ein unbrauchbares Filesystem hinterlies. 
Ganz uebel war eine Eigenart, dass etliche Dateien ploetzlich binaere 
"Zufallszahlen" am Ende hatten. Das merkt man nicht unbedingt sofort 
(binaries liefen trotzdem, da der Muell angehaengt war), sonder man merkte 
dass erst, wenn irgendwelche Textdateien (z.B. Quellen oder 
Konfigurationsdateien) binaeren Inhalt haben. D.h. danach war mehr oder 
weniger das gesamte System nicht mehr vertrauenswuerding, da es unmoeglich 
war, alle Dateien mit dem Muell am Ende zu identifizieren.

Interessanten Lesestoff dazu (auch in Bezug auf XFS) findet man z.B. hier:

http://linuxmafia.com/faq/Filesystems/reiserfs.html

Um auch etwas produktives beizutragen:

Wer oft mit sehr vielen Dateien in einem Verzeichnis unter ext3 
handtiert, dem hilft evtl. die FS-Option dir_index, das kann man auch 
nachtraeglich per tune2fs und einem darauffolgendem fsck aktivieren 
(tune2fs -o dir_index /dev/sda1;touch /forcefsck; reboot).

Gruss,

Alexander


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