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Datenbank vs. Karteikarten oder: Wie funktioniert ein Papier-Wiki?


Hi *,

Fuer ein Datenbankprojekt bin ich auf der Suche nach einem
"alltagskompatiblen" Datenerfassungs- und Ablagesystem. Der IST-Stand 
ist: eine unglaubliche Menge von Karteikarten (Papier!) in mehr oder 
weniger sinnvoller Sortierung und Qualitaet.

Anwender sind Menschen, denen Papier und Bleistift naeher sind als
Tastatur und Maus. Trotzdem soll gewaehrleistet sein, dass die Daten
(asyncron) digital erfasst und fortgeschrieben werden koennen.

Meine Idee ist es, dem Alltagsanwender seine Karten zu lassen, denn
dieser Anwender haette von einem digitalen System keine
(unmittelbaren/emotionale) Vorteile. Die Karten werden als "Datentraeger"
gekennzeichnet, der Einfachheit halber optisch mit einem Barcode und 
menschenlesbarer alphanumerischer Kennung (Seriennummer). Die Datenbank 
"kennt" eine Zuordnung zwischen Datensaetzen und dieser Karte anhand der 
Seriennummer. Updates in die Datenbank muessen bei so einem Setup immer 
manuell erfolgen, sprich: Einscannen und als Bitmapdatei ablegen.

Nu wird technisch: Die Karten sind 10.5cm x 7.5cm (DIN A7), ein
Flachbettscanner waere zwar denkbar, optimaler faende ich allerdings eine
Art Einzugsscanner, wo man die Karten einzeln oben einsteckt und
durchlaufen laesst. Gescannt wird optimaler automatisch ohne weitere 
Benutzerinteraktion, ausser vielleicht einen Knopf am Geraet zu druecken. 

Die Bitmapdatei, z.B. als TIFF, wird im Filesystem abgelegt und mittels
einer OCR-Software wird der Barcode ausgelesen. Die Seriennummer des
Barcodes wird entweder direkt in den Header der Grafikdatei gespeichert
oder ueber eine Datenbank zugeordnet. Wird eine Karte mehrmals erfasst,
werden alte Versionen (Bitmap-Dateien) archiviert. 

Der Arbeitsablauf waere dann: "Karte benutzen, z.B. Telefonnummer
raussuchen, ggf Notizeni. Karte frisch Scannen. Karte in die Kartenbox
zuruecklegen".  

Die Software erzeugt eine Versionshistorie in der Datenbank,
digitalisierte Abschnitte koennten automatisch als "veraltet" markiert
werden und ein Sachbearbeiter wuerde ueber Aenderungen informiert und
koennte diese anhand der angezeigten "vorher-nachher"-Bilder systematisch
erfassen. 

Insgesamt ist das alles keine neue Idee, Dokumentsysteme verwenden schon
lange Barcodes fuer Digitale Informationen auf Papier.

* Gibt es (kennt jemand) einen OpenSouce-kompatiblen (sane?) Einzugs-
  scanner, der fuer Karteikarten geeignet ist?
  - alternativ -
  Mini-Flachbettscanner im A6-Format (ist dann auch Klammer- und
  "Reiter"-kompatibel)

* Gibt es OpenSource-Software, mit der man Barcodes (1d oder 2d) aus
  einer Bitmap-Datei "erkennen" kann? Die im Barcode zu speichernde
  Datenmenge waere eine max 7stellige Dezimalzahl plus Pruefziffern oder
  Buchstaben.

Probleme beim Scannen wuerden dem Sachbearbeiter, der die Digitalisierung
vornimmt, als "unerkannte" Karteikarte vorgelegt. Ein unbekannter oder
etwaig unbekannter Barcode kann anhand der menschenlesbaren
alphanumerischen Ziffernfolge nachtraeglich optisch erkannt und manuell
korrigiert werden, auch wenn die Karte vielleicht schon mehrere Tage
wieder (unerkannt) in der Kiste verschwunden ist.

Zielgruppe: z.B. aeltere Menschen, die intensiv mit Karteikarten oder
anderen Zettelboxen arbeiten, wo die erfassten Informationen asyncron
manuell "nacherfasst" werden muessten. Einsatzgebiete waeren alle
Bereiche, wo die Arbeit mit Papier und Bleistift einfacher ist, als die
Arbeit mit irgendwelchen PDAs oder Rechnern.

Weiterfuehrende Anwendung: z.B. Zettelkiste mit Notizen, die parallel
und fortlaufend digitalisiert werden soll, z.B. als Wiki oder andere
Volltext-Methode. Ansonsten jede Methode, bei der eine Archivierung auf
Papier erforderlich ist, aber zu anderen Zwecken eine parallele digitale
Version mitgepflegt werden soll, z.B. die klassische Krankenakte beim
Arzt.

Welcher Scanner? 
Welche Software (Barcode-"OCR")?

Gruss
Raphael

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Raphael Becker          <rabe@xxxxxxxxx>          http://rabe.uugrn.org/
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